"100 Übungen für Freizeit- und Turnierreiter"
 

 Claudia König  - Isi Rider -  Oktober 2013

Der Titel des unscheinbar wirkenden blauen Buches ist mir noch nicht richtig ins Auge gestochen, da habe ich es auch schon aus dem Regal genommen und blättere darin. Tonnen, Pylonen, Stangenhindernisse? Ich suche nach einem Hinweis, der das Buch als Westernreitlehre abstempelt, werde aber nicht fündig. Die Reiter in den Skizzen sind größtenteils im Englischen Reitstil dargestellt. Interessant! Als bekennender Feld-Wald-und Wiesen-reiter bin ich schließlich für alle Ideen offen, die die Platzarbeit kreativ und spaßig gestalten.
Als ich dann zuhause zu lesen anfange und auf einer der ersten Seiten den Satz „Die hauptsächliche Lösung eines Problems besteht darin, das Training auf das Pferd abzustimmen und nicht das Pferd auf das Training“, entdecke, ist es um mich geschehen.
Dieses Buch ist genau das, was mir in meiner über Jahre angesammelten Reitliteratur-Sammlung noch fehlte! Ein Übungsbuch, das sowohl die Grundlagen der Ausbildung von Reiter und Pferd veranschaulicht, aber dann auch zahlreiche kreative, logisch durchdachte und „aufweckende“ Übungsvorschläge bereithält. Die nach Ausbildungstand von Pferd und Reiter geordneten und gut aufgebauten Übungsskizzen sind meist ganzseitig dargestellt und beschreiben auf einfache Art und Weise den genauen Ablauf, wie wo was geritten wird. Am Ende des Buches werden noch einige Kombinationsübungen mit Trailaufgaben dargestellt, für deren Ausführung der interessierte Reiter zwar einiges an Equipment benötigt (Stangen, Tonnen, Begrenzungsmaterial..) die aber mit Sicherheit viel Spaß bereiten.
Dieses Buch ist ein MUSS für all diejenigen, die auf ihrem Reitplatz Kreativität walten lassen wollen.

Freia Schultz-Friese - Pferdekurier - 06.08.2013 Zum Artikel:   pferdekurier

Das tägliche Bewegen des Pferdes ist ein Muss, meist geht es dazu in Halle oder auf den Reitplatz. Tag für Tag werden dort mehr oder weniger erfolgreich Runden gedreht, fürs Turnier geübt usw. Dabei ist es sehr wichtig die Motivation des Pferdes zu erhalten und zu fördern. Nichts ist langweiliger für ein Pferd als immer und immer wieder nicht variirende Übungen durchzunehmen.
Genau hier setzt das Buch 100 Übungen für Freizeit- und Turnierreiter an. Mit unterschiedlichsten Übungen können perfekt gerittene Lektionen erreicht werden. Dabei besticht das Buch durch seinen  logischen Aufbau, viele hervorragende Skizzen und einfallsreiche Übungen, die das tägliche Training bereichern werden.
Doch das Buch bietet noch weit mehr als "nur" Übungen. Beispielsweise werden die eigentlich alltäglichen Bahnfiguren einmal gründlich erläutert. "Kenne ich doch alles" sagen Sie nun vielleicht? Ja aber wie war das denn noch mit dem 3. Hufschlag, und dem Durcheinanderreiten, Sie auf dem Zirkel und ein anderer will durch die Länge der Bahn wechseln? Wer hat Vorfahrt? Geht das überhaupt? Es gibt viel Neues zu entdecken und vieles vergisst sich mit den Jahren.
Gymnastizierung heißt das Zauberwort, viele Möglichkeiten verschiedener Volten und Achten werden gezeigt, Slaloms in allen Varianten geübt, immer mit einer anschaulichen Skizze daneben, damit man das ganze auch zu Hause nachmachen kann. Als Hilfsmittel werden Pylonen oder Stangen gebraucht, also Dinge die ohnehin in einer Reithalle vorhanden sein sollten. Das konsequente Durchführen der Übungen führt  zu einem rittigen, durchgymnastizierten Pferd, die Grundvorraussetzung für perfekt gerittene Lektionen und gemeinsamen Spaß am Reiten.
Zum Abschluss des Buches wird übrigens auch detailliert auf die gerittene GHP (Gelassenheitsprüfung) eingegangen. Der Aufbau dieses Parcoures und die Regeln werden durchgenommen, der Parcour kann anhand der Beschreibungen und der Skizzen leicht zu Hause nachgebaut werden.
Interessant ist auch, die Beschreibung der Western-Pattern (Turnier-Aufgaben aus dem Westernbereich) Hier kann man, so man denn möchte, einmal über den englischen Tellerrand blicken und vielleicht aus Spaß einmal die eine oder andere Western-Übung einbauen oder einen ganzen Westerntrail-Parcours nachbauen. 

Dr. Werner Popken – Online-Magazin  "Die ganze Welt der Pferde", April 2010

Aus der Praxis für die Praxis - das klingt gut. Im Vorwort bedauert der Autor die Unterscheidung zwischen Freizeit- und Turnierreiter. Er möchte eigentlich jeden als Freizeitreiter ansehen, der diesen Sport nicht professionell betreibt. So gesehen unterscheiden sich Freizeit- und Turnierreiter nur durch die Ziele. Beiden gemeinsam ist der Wunsch, mit dem Pferd zu harmonieren.

Das bedarf der Übung, und Übungen können für das Pferd schnell langweilig werden - deshalb bietet der Autor seine Übungssammlung als Anregung an, um die Fantasie des Reiters herauszufordern. Der Text steht jeweils rechts neben der Zeichnung aus der Vogelperspektive, gelegentlich ergänzt durch kursiv gesetzte Texte mit comicartiger Zeichnung.

So geht es dann weiter, Kapitel für Kapitel, Seite für Seite, pro Seite eine Übung, gelegentlich unterbrochen durch eine Erläuterungsseite, etwa über die Bewegungsphasen im Rechtsgalopp oder Fehler bei der Hinterhandwendung. Eine ganze Seite ist dem Thema "Tor aufziehen", eine weitere dem Thema "Die Brücke" gewidmet, beides im Zusammenhang mit Übungen zum klassischen Trail aus dem Westernreitsport.

Das Buch hält somit, was es verspricht.

Bayerns Pferde - Zucht und Sport, August 2010

"Reiten lernt man nur durch reiten" lautet eine alte Weisheit, "Übung macht den Meister" eine andere.

Mit diesen beiden Aussprüchen kann man das Buch von Hubertus Ott und Ute Tietje inhaltlich gut zusammenfassen. Von Bahnregeln über Erklärungen von Lektionen und deren Entwicklung in der Arbeit bis hin zu kreativen Übungskombinationen findet man zahlreiche Anregungen für das tägliche Training in der Bahn. Kurz und knapp mit verständlichen Grafiken versehen ist dieses Buch, ähnlich einem Kochbuch, die Trainingsanleitung zum mitnehmen und zwischendurch reinschauen.

Damit es nicht langweilig wird, bauen die Autoren Trabstangen, Tonnen und Pylonen als Hilfsmittel ein. Neben grundlegenden Übungen sind auch Trailaufgaben bis hin zu Aufgabenstellungen aus der Gelassenheitsprüfung (GHP) enthalten.

Empfehlenswert ist dieses Übungsbuch vor allem für Reiter, die ihre Reitstunden sinnvoll und abwechslungsreich planen wollen, um dem üblichen Tattersallbetrieb hin und wieder zu entkommen und dazu auf der Suche nach Anregungen sind.